Herzlich willkommen bei der Ortsgruppe Reichenberg in Niederbayern
Ausbildung
Jeder Hundebesitzer sollte sich die Frage stellen:
Sollen wir unseren Hund auch Ausbilden?
Diese Frage muss in jedem Fall mit „Ja“ beantwortet werden.
Die Erziehung unseres Hundes ist in der heutigen Zeit unbedingt erforderlich. Über die Erziehung gibt es viele gute Lektüren und Bücher. Wir in unserer Ortsgruppe wollen mit praktischen Ratschlägen dazu beitragen, Ihren Hund optimal zu erziehen und Auszubilden.
Erziehung des Hundes bedeutet, festlegen von Regeln im täglichen Umfeld, z.B. Gewöhnen an die Leine. Das heißt: Erziehung ist die Grundlage für Erfolgreiche Ausbildung. Ebenso gehört dazu, Sozialisierung mit anderen Menschen, anderen Tierarten und Artgenossen, dass Gewöhnen an Gefahren, Geräusche und Umweltsituationen (z.B. Straßenverkehr). Mit der Erziehung des Hundes sollte schon im Alter von 2-3 Monaten begonnen werden.
Erziehung ist die Pflicht, Ausbildung die Kür!!!
Ausbildung heißt: Anlagen und Triebe des Hundes für unsere Zwecke nutzbar zu machen. Dies sollte aber so geschehen, dass unser vierbeiniger Freund an seinem Naturell keinen Schaden erleidet. Wir wollen mit der Ausbildung erreichen das unser Hund gehorcht, wir mit ihm etwas tun können, was ihm und uns Spaß macht und er sich in unserer Gemeinschaft einfügt.
Unser Hund will beschäftigt werden und arbeitet gerne. Bedingt durch die heutige Umwelt, können wir unserem Hund nur im geringen Masse das bieten, was er braucht und von Natur aus Veranlagt ist. Ersatzweise, wenn auch nicht vollwertig, bietet sich nun hier die Ausbildung zum Schutzhund oder Rettungshund an.
Welche Art von Ausbildung bietet unser Verein?
Hier in der OG Reichenberg wird die Schutzhundausbildung praktiziert.
Die Schutzhundausbildung ist eine rein „sportliche“ Angelegenheit.
Die sportliche Betätigung macht den Hund umgänglich und schweißt Führer und Hund zusammen. Die Arbeit mit dem Tier in freier Natur ist ein schöner Ausgleich zum stresserfüllten Alltag. Außerdem sind Gehorsamsübungen, ganz gleich welcher Art, ist für jeden Hund unerlässlich.
Die Schutzhundausbildung gliedert sich in drei Sparten: Fährte, Unterordnung (Gehorsam), Schutzdienst.
Fährte:
Eine Fährte entsteht durch Tritte von Mensch oder Tieren. Beim Durchgehen des Geländes ändert sich der Untergrund, indem der Fährtenleger durch seine Gewicht Pflanzenteile und Kleinstlebewesen beschädigt und zudem von ihm abfallende kleinste Hautschuppen hinterlässt.
Von Natur aus interessiert sich unser Hund auf Grund seiner Nasenveranlgung für Fährten ganz besonders für Wildfährten. Diese Veranlagung hat sich als Erbe vom Wolf bis heute fortgepflanzt. Wir können aber diese Neigung zum Wildern nicht brauchen und auf keinen Fall dulden.
Durch gezielte Ausbildung in der Fährtenarbeit können wir unserem Hund, wenn auch nur ersatzweise, etwas seiner Neigung Entsprechendes bieten. Ist der Hund in dieser Disziplin richtig ausgebildet macht ihm die Suche Freude und Spaß.
Unterordnung
Die Unterordnung (Gehorsamsübungen) ist die Basis, so zu sagen das wichtigste Standbein in der Schutzhundausbildung.
In freier Wildbahn leben Hunde in Rudeln zusammen, die einer klaren Hierarchie unterliegen. Der Anführer zeichnet sich durch Kraft, Gesundheit und Nervenstärke aus. Diesem Rudelführer ordnet sich das ganze Rudel bedingungslos unter. Auch unser Haus- und Sporthund benötigt feste Strukturen und er will seinen Platz im Rudel(Familie) kennen. Der Mensch muss die Rolle des Rudelführers übernehmen, ansonsten macht es der Hund, was schlimme Folgen haben kann.
Die so genannte Unterordnung hat bei uns ganz sicher nichts mit „Unterwerfung“, „Charakter brechen“ oder des gleichen zu tun, sie bildet dieGrundlage für das harmonische Zusammenwirken von Hundeführer und Hund. Der Spiel- und Futtertrieb des Hundes kommt dem Menschen bei der Ausbildung in dieser Disziplin sehr entgegen. Das gemeinsame Training macht Spaß und festigt und fördert gleichzeitig das gegenseitige Verstehen von Mensch und Hund.
Die Unterordnung besteht aus verschiedenen Kommandos, die dem Hund vermittelt werden sollen und die auch in Alltagssituationen für den Hundebesitzer sehr hilfreich sind. Einzelne Kommandos wie „ Fuß, Sitz, Platz, Steh usw. werden dem Hund spielerisch vermittelt und später kontinuierlich ausgebaut und gefestigt.
Wir müssen uns immer wieder vor Augen Führen, der Hund macht immer nur das, was wir ihm beigebracht haben, bei Fehlverhalten des Hundes, muss ich als erstes mein eigenes Verhalten überprüfen, die Fehler liegen sehr viel häufiger bei uns Hundeführern, als bei unserem Hund !!!
Schutzdienst:
Ich möchte nun hier vorerst einige Überlegungen zum Thema Schutzdienst kund tun, mit denen man sich beschäftigt haben sollte, bevor man mit der Ausbildung des Schutzdienst beginnt.
Der Begriff „Schutzdienst“ weckt im Laien oft ganz falsche Vorstellungen. Wie die vielfach verbreitete Volksmeinung: „Der Hund wird scharf gemacht“.
Macht der Schutzdienst einen Hund „scharf“?
Diese Frage muss mit einem klaren Nein beantwortet werden!
Wenn die Ausbildung von qualifizierten und verantwortungsvollen Ausbildern und Hundführern betrieben wird.
Unser Hund wird über den Beutetrieb ausgebildet und wird deshalb nicht zu einem gefährlichen Hund gegenüber anderen Menschen. Im Gegenteil, mit dem kontrollierten richtig gelernten Schutzdienst auf den Übungsplätzen können wir dem Hund etwas bieten, das seinem angeborenen Beutetrieb Rechnung trägt. Wir haben deshalb eher den zufriedenen und ausgeglichenen Hund, der gehorcht und daher zu keinem gefährlichen Hund wird. Für die meisten Hunde bleibt der Schutzdienst auf dem Hundeplatz ein schönes Spiel, da es um eine Beuteausbildung geht und der Hund dies im Alltag so nie vorfinden wird, da unter anderem dort die Beute (Schutzarm) und die für ihn die entsprechende Atmosphäre fehlt.
Natürlich werden bei der Schutzdienstarbeit Verteidigungs- und Schutztrieb freigesetzt, der Hund hat diese Triebe mit oder ohne Ausbildung, die Ausbildung ermöglicht mir nur, diesen Trieb besser unter Kontrolle zu halten.
Zu beachten ist auch, dass nicht jeder Hund für diese Ausbildung geeignet ist. Der Schutzhund, für uns Sporthund, braucht ein sicheres Wesen, Selbstsicherheit und ein gutes Nervenkostüm, um den Anforderungen gerecht zu werden, all diese Eigenschaften werden unter anderem im Schutzdienst gefordert. Die Erbanlagen des Hundes bestimmt sein Verhalten, die Ausbildung kann nur fördern und lenken. Dies ist wohl auch der Grund dafür, dass eine Schutzhundprüfung sprich der Schutzdienst eine der wichtigsten Kriterium für die Voraussetzung einer Zuchtzulassung ist.
Der richtig eingeübte Schutzdienst stellt ein schönes, für Führer und Hund anspruchsvolles Prüfungsfach dar. Es ist für den Hund eine hervorragende Gelegenheit, sich auf natürliche Art abzureagieren.
Wichtig und Notwendig für die Ausbildung!
Erfolgreiche Schutzhundausbildung mit dem Hund erfordert Konsequenz, Einfühlungsvermögen, Geduld und Zeit. Obwohl jeder Hund unterschiedliche psycho-physische Eigenschaften aufweist und Hunde sich daher nie einheitlich verhalten, haben die nachfolgenden Leitsätze allgemeingültigen Charakter.
- Triebe können durch die Ausbildung gefördert und reduziert werden.
- Nicht vorhandene Triebe können durch die Ausbildung nicht erworben werden.
- Stark ausgeprägte oder unerwünschte Triebe können durch die Ausbildung nicht gelöscht, sondern nur reduziert werden.
- Das Temperament des Hundes, d.h. seine individuelle Reaktionsform auf Reizsituationen kann durch die Ausbildung nicht verändert sondern lediglich beeinflusst werden.
Die Ausbildung des Hundes ist daher nur dann Erfolg versprechend, wenn:
- er nicht vermenschlicht wird,
- die Eigenart seines hundlichen Wesens berücksichtigt werden und
- in mittels zweckentsprechender Einwirkungen verständlich gemacht wird, wie er sich situationsmäßig Verhalten muss, um Annehmlichkeiten zu erfahren bzw. Unannehmlichkeiten entgehen zu können.
Nun wünsch Ich Euch viel Spaß mit euerem vierbeinigen Freund bei der Erziehung und Ausbildung und schaut doch mal vorbei im Verein für Deutsche Schäferhunde OG Reichenberg.
- Ausbildungswart OG Reichenberg
Schmid Alexander